In den Jahren 1991 bis 2002 war ich intensiv auf Reisen unterwegs: Dabei war ich elf Male im Himalaja (meist als Organisatorin und Gruppenleiterin von Trekkinggruppen oder auf Bergsteigerreisen), einmal – und nie wieder! – in Pakistan, sechsmal in Alaska, zweimal Tanzania mit Kilimanjaro und Mount Meru,dann auf der Transsibirischen Eisenbahn und in der Mongolei, in Marokko, Namibia und Norwegen. Die meisten dieser Reisen waren mit Bergsteigen, Skitouren oder Trekkings verbunden. Eine Ausnahme bildete die Begleitung des Hunderennens „Iditarod“ in Alaska, nicht minder faszinierend als jeder Berg … Ein weiterer Höhepunkt war die Begleitung des Abenteurers und guten Freundes Thomas Ulrich ins nördlichste Sibirien zum Ausgangspunkt einer Expedition. Über viele dieser Reisen publizierte ich Reportagen.

In den letzten Jahren bin ich vermehrt kletternd in Europa unterwegs: Es gibt hier so viel zu entdecken – und Ausflüge in Italien, der Schweiz, Frankreich und Griechenland begeistern mich wie ebenso früher die anstrengenden Unternehmungen. Nur eines vermisse ich sehr – die langen Auszeiten vor 20 Jahren, wo ich sagen konnte: „Ich bin dann mal weg“, und ohne Handy, E-Mail-Anschluss usw. einfach sechs Wochen verschwand und den Kopf wirklich vollständig durchlüftete!

Am Ende der Welt: Vom Leben in Golomyannyi, der zweitnördlichsten Wetterstation

Im ersten März feiern unsere russischen Freunde den Frühlingsanfang. Und es ist wirklich ein wunderschöner Tag hier in Golomyannyi, der zweitnördlichsten Wetterstation der Welt im äussersten Winkel Sibiriens. Allerdings ist es auch minus 28 Grad kalt, dazu bläst vom nahen Meer ein bissiger Wind, der die Wimpern vereist. Nicht gerade das, was ich mir unter einem milden Märzlüftchen vorstelle, aber den Bewohnern der Station reicht es allemal, um ein paar gefühlsselige Trinksprüche zu schwingen und dazu die obligaten Gläschen Wodka zu kippen.

Erschienen in der NZZ 9/06

NZZ-Golomyannyi.pdf

Landschaft des Friedens und des Genusses

Entspannen im toskanischen «Adler Thermae» bei Bagno Vignoni


Elena, die bulgarische Finanzspezialistin mit Arbeitsplatz Wall Street, blickt durch die Fensterfront auf die Eichen vor dem Fitnessraum und zu den sanften Hügeln dahinter und sagt: «Diese Landschaft ist einmalig. Sie vermittelt ein Gefühl des Friedens und ist eine Oase der Ruhe nach New York.» In einer der schönsten Ecken dieser gesegneten Gegend, in der Val d'Orcia beim seit Römerzeiten für sein heilendes Wasser bekannten Bagno Vignoni, wurde 2004 das Wellness- und Spa-Hotel Adler Thermae eröffnet.

Erschienen in der NZZ 4/06

NZZ-Adler-Thermae.pdf

Nicht nur die Wand hochschauen

Ein Ausflug an die Felsen von San Vito lo Capo an der Nordwestspitze von Sizilien
Trinakria hiess das alte Sizilien. Heute ist die Insel auch ein Reiseziel für Kletterer – hier lässt es sich den Sommer verlängern oder den Winter früher beenden. Dabei sollte man die Kletterrouten verlassen, um die kontrastreiche Insel zu erkunden.

Erschienen in der NZZ 7/10

NZZ-San-Vito-Arrampicata-2010.pdf

Den Tod riskieren, das Leben gewinnen

Auf einmal war es uns mit aller Deutlichkeit bewusst: Wir waren allein. Zwei Menschen an einem abgeschiedenen Berg in der Wildnis Alaskas, fernab der Zivilisation. Eben war das kleine Flugzeug, pilotiert von unserem Freund Paul, mit einem lauten Knattern am immerhellen alaskanischen Sommerhimmel verschwunden. Nun waren wir auf uns allein gestellt – für fünf Tage, so hatten wir es mit Paul ausgemacht. Fünf Tage aber, in denen ein Unfall zum Desaster führen könnte. Einen Augenblick lang lähmte mich die Angst (…). Wir hätten keine Möglichkeit gehabt, Funkkontakt herzustellen und Rettung anzufordern; wir waren tatsächlich auf Gedeih oder Verderben einem hoffentlich gütig gesinnten Schicksal ausgeliefert.

Ein Erlebnisbericht aus den Bergen